Abenteuerspielplatz

Frauchen hat kürzlich von einer neuen Bewegung gehört die sich Mikroabenteurer nennen. Die gehen in ihrer unmittelbaren Umgebung in die Natur, schlafen dann z.B. im Wald. Nehmen sich eine Auszeit in der Natur vom Alltag. Also wir machen das ja fast jeden Tag. Gut gut wir schlafen nicht unter freiem Himmel, aber Mikroabenteuer erleben wir jeden Tag. Manchmal auch große so wie neulich auf unserem ganz persönlichen Abenteuerspielplatz.

Eigentlich ging alles ganz unspektakulär los,...

...schön gemütlich den Trampelpfad an der Schonung vorbei. Aber dann hat Frauchen sich entschieden doch eine etwas größere Runde als gewöhnlich zu laufen.

Lautes blöken am Horizont, Schafe rannten über den Hügel. Keine Ahnung was die gestochen hat.

Die waren schon alle weg da kam noch zwei Nachzügler. Eine Schafmutter mit Lamm. Das arme Kleine konnte nicht schnell rennen, weil es lahm ging. Och das Arme das hinkte ganz erbärmlich. Frauchen hat sich schon oft gewundert, dass in besagter Herde sehr viele Schafe lahm gehen. Ob das normal ist und Schäfer sich eher nicht um die Gesundheit ihrer Tiere kümmern oder ob es nur dieser spezielle Schäfer ist, ich weiß es nicht. Schön anzusehen ist das aber nicht und mir tun die Schafe ganz schön leid.

Wir haben uns durch den Wald gekämpft, hoch auf den Berg.

Und dann wollten wir hier außen rum und an der Baumgruppe oben auf dem Hügel wieder runter. So weit der Plan.

Dahinten wollten wir wieder auf unseren Weg treffen. So weit der Plan, aber wie sagte schon John Lennon Leben ist das was passiert während wir andere Pläne machen.

Immer am Zaun entlang, aber nicht berühren sagt Frauchen. Sagt sie immer, soll ich nicht berühren ist Strom drauf und der beißt sagt Frauchen. Dabei flitze ich da immer durch, bei den Pferden und nichts passiert. Wir also immer schön am Schafzaun lang und dann...

...sitzt die da. Auf der anderen Seite. Frech. Ich renn los und peng häng ich im Zaun, wie in einem Spinnennetz sagt Frauchen. Ich am strampeln wie verrückt, hänge fest und der Zaun beißt und beißt. Ich strampel und schreie und dann sehe ich aus dem Augenwinkel, wie Frauchen ihre heißgeliebte Kamera in die Wiese pfeffert und völlig entsetzt angerannt kommt, mich befreien, aber dann hab ich es auch selber geschafft. Jetzt weiß ich was Frauchen meint, wenn sie sagt da ist Strom drauf, das beißt. Und ich weiß auch wie lieb sie mich hat und dass sie mich jederzeit retten würde, egal was es kostet.

Weiter ging es immer am Zaun entlang. Ich glaub ich halt da jetzt mal etwas Abstand. Wir also weiter, aber dann wurde uns klar, der Schäfer hat den Zaun versetzt und uns den Weg versperrt. So doof versetzt, dass wir gar nicht mehr weiter konnten. Mussten wir wieder den Berg rauf, zurück,...

...einen riesen Umweg durchs hohe Gras...

...Wir haben uns durchgekämpft, wahre Abenteurer die wir nun mal sind. Ich bin sowieso eine Heldin. Gott sei Dank hatte Frauchen aber Wasser dabei, denn durstig machen Abenteuer keinen Spaß. So gar keinen.

Wir haben es geschafft, sind wieder auf begehbaren Wegen und dann das da. Die sollten eigentlich hinter dem Zaun sein. Keine Ahnung wie die das raus geschafft haben. Stehen da einfach auf unserem Weg. Frauchen nimmt mich an die Leine. So was von überflüssig finde ich. Ich hätte die doch nur ein bisschen weg gescheucht. Mit entschärftem Puli an der Leine sind die natürlich nicht abgehauen, haben uns nur eine kleine Gasse gemacht. Ein Widder ist stehen geblieben, hat uns empört angeschaut und mal kräftig mit dem Huf aufgestampft. Huh dachte Frauchen nichts wie weg. Das hat sie nun davon mich an die Leine zu nehmen. Ich hätte das ganz schnell erledigt. Ist doch mein Job als Hütehund,...

...aber egal ging ja alles glimpflich aus und wir sind endlich auf dem Heimweg.

Maus! Da war 'ne Maus. Nu isse wech, son Pech.

Na macht nichts wir gehen jetzt wirklich nach Hause, haben beide Hunger. Futter hat Frauchen nicht dabei. Finde ich ein bisschen doof, wenn man soooo lange unterwegs ist, dass die Sonne schon alles in Gold kleidet.
Euch da draußen wünsche ich kleine und große Abenteuer und jemanden der auf euch aufpasst, wenn was beißt, euch jederzeit rettet.

Machts gut und haltet die Ohren steif, alles Liebe
Euer Fräulein Eniko alias das kleine Gespenst